DRK Zuzenhausen mit der 2. Einsatzeinheit Rhein-Neckar zur katastrophenmedizinischen Simulation
Das DRK Zuzenhausen leistet seinen Beitrag zum Bevölkerungs- und Katastrophenschutz als Teil der 2. Einsatzeinheit Rhein-Neckar.
Der Katastrophenfall in Deutschland ist eine Ausnahmesituation. Um diese Ausnahmesituation mit einer großen Zahl an Patienten und Betroffenen bewältigen zu können, sind Vorbereitung, Training der Einsatzkräfte und klare Handlungsanweisungen, abweichend von der Individualmedizin, notwendig. Das Arbeiten in Gefahrenlagen mit erschwerenden Faktoren, wie einer nicht oder nur teilweise funktionierenden Infrastruktur, materiellem und personellem Ressourcenmangel, sowie verzögerter Transportkapazität in Krankenhäuser, stellt hohe physische, psychische und fachliche Anforderungen an das medizinische Einsatzpersonal. Es ist anzunehmen, dass eine behelfsmäßige Behandlung in Zelten, Sport- oder anderen Hallen über Stunden oder Tage erfolgen muss. Dafür wurden im Rahmen der „Neuen Strategie zum Schutz der Bevölkerung in Deutschland“ die „Medizinischen Task Forces“ des Bundes eingeführt.
Um medizinische Behandlungshinweise zu erarbeiten und diese zu überprüfen, führte die Universität Mainz einen Workshop mit Einsatzsimulation durch. Für eine realistische Darstellung simulierten geschulte SchauspielerInnen der Rudolf Frey Lernklinik Universitätsmedizin Mainz Verletzungen und Erkrankungen. Die SchauspielerInnen wurden mit Hilfe realistischer Unfalldarstellung täuschend echt in Szene gesetzt (Kunstblut und Schminke). Während der Simulation wurden alle Helfer durch Ärzte der Uni Mainz beobachtet und später bewertet.
Vier Helfer der DRK Bereitschaft Zuzenhausen hatten zusammen mit Helfern aus den Bereitschaften Reihen, Weiler und Eschelbach als Mitglieder der 2. Einsatzeinheit Rhein-Neckar die Möglichkeit, an dieser Einsatzsimulation teilzunehmen. Früh morgens um 7Uhr machten sich die Helfer auf den Weg in das „Einsatz-, Logistik- und Ausbildungszentrum Nordhessen“ in Kassel. Der Workshop, mit Einweisung in das Szenario, Einsatzsimulation und ausgiebiger Nachbesprechung, dauerte 3 Stunden. Beeindrucken konnte unser Team durch eine hohe Handlungskompetenz und Handlungssicherheit. Ganz besonders fiel die extreme Ruhe auf, die das Team ausstrahlte. Keine der gezielt erzeugten Stresssituationen erzielte seinen gewünschten Effekt, nie wurde es hektisch, laut oder man vergriff sich untereinander oder gegenüber Patienten im Ton. Diese Rückmeldung durch die betreuenden Ärzte der Uni Mainz und durch die Schauspieler erfüllte das gesamte Team mit Stolz. Auch der Zugführer der 2. Einsatzeinheit Rhein-Neckar, Daniel Schubert, und der Arzt der Behandlungsgruppe, Dr. Jürgen Karrer (Bereitschaft Eschelbach), waren sehr zufrieden mit den gezeigten Leistungen. Der Gruppenführer der Behandlungsgruppe, Maximilian Uhler (Bereitschaft Reihen), konnte einige Lehren aus der Simulation ziehen, und wird damit zukünftige Ausbildungsabende gestalten, um alle Helfer der 2. Einsatzeinheit Rhein-Neckar auf solche Einsatzsituationen bestmöglich vorzubereiten.
Um 18Uhr waren die Helfer nach einem sehr lehrreichen und kameradschaftlich sehr schönen Tag wieder zurück in Sinsheim und konnten zufrieden den restlichen Sonntag ausklingen lassen.